(A.H.) In der Schule in der Dodesheide wird seit 2013/14 der 1. und 2. Schuljahrgang als pädagogische Einheit geführt, das heißt das erste und zweite Schuljahr wird in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen unterrichtet. Diese sogenannte „Eingangsstufe“ kann von einzelnen Schülern in einem Schuljahr, in zwei Schuljahren oder auch in drei Schuljahren durchlaufen werden. Das Lernen in jahrgangsgemischten Klassen bietet viele Vorteile. Diese Vorteile wollen wir nutzen, um den Kindern ihren Start ins Schulleben zu erleichtern und sie von Beginn an optimal zu fördern und zu fordern. Die Lerngruppe spiegelt eine natürliche Altersmischung wieder. Diese findet sich in allen sozialen Gruppierungen außerhalb von Schule, wie beispielsweise in Kindergärten, bei Geschwistern, Familien, Kollegien, Vereinen, usw. Zusätzlich gewährt die Eingangsstufe allen Schülern eine an ihrer individuellen Lernentwicklung orientierte Lernzeit. Jedes Jahr wechselt ein Teil der Schüler in die dritte Jahrgangsstufe, der verbleibende Teil bleibt als Lerngruppe zusammen und nimmt die neuen Kinder des ersten Lernjahres auf. Auf diese Weise entsteht bei Verkürzungen oder Verlängerungen der Eingangsstufe kein Bruch und die Kinder bleiben in vertrauten Gruppenstrukturen eingebettet. Das Eingewöhnen in den Schulalltag wird für Schulanfänger erleichtert. Ältere Kinder leben den jüngeren die Strukturen und Rituale ganz selbstverständlich vor. Der Lehrer kann sich dadurch genauer auf die individuellen Lernvoraussetzungen der Lernanfänger konzentrieren. Unterrichten in jahrgangsgemischten Lerngruppen erfordert ein hohes Maß an Differenzierung und Individualisierung. Begabungen und Schwächen werden individuell aufgegriffen. Stärkere Schüler werden nicht „ausgebremst“ und können ihr Wissen an andere weitergeben und dabei vertiefen, anwenden und übertragen. Schwächere Kinder können Lerninhalte wiederholen und festigen. Lernziele und Lernzuwächse werden für die Schüler transparenter und erhöhen die Motivation. Die Kinder erfahren Wertschätzung in ihren Stärken und Schwächen. Feste Rollenzuschreibungen werden durch den jährlichen Wechsel in den Lerngruppen aufgelöst. In der jährlich wechselnden Gruppenzusammensetzung können unter den Schülern neue soziale Kontakte geknüpft werden. Feste Strukturen und Rituale geben den Kindern Halt und Orientierung. Darauf aufbauend können sie schneller und sicherer Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess übernehmen. Sie werden selbstständiger und lernen, ihre Arbeit z.B. in Form von Plänen zu organisieren und zu kontrollieren. Die soziale Entwicklung wird maßgeblich gefördert. Weitere Informationen zur Jahrgangsgemischten Eingangsstufe finden sich auf den Internetseiten des Niedersächsischen Kultusministeriums: http://www.mk.niedersachsen.de